Granit - kurz erklärt
Das kleine → Naturstein-Lexikon erklärt das Hartgestein Granit
Der Granit ist ein magmatisches Gestein, das sich aus flüssigem, in höhere Schichten der Erdkruste aufgestiegenem Magma gebildet hat. Granit konnte nicht bis zur Erdoberfläche gelingen und ist auf dem Weg nach oben (als Pfropf) stecken geblieben. Über einen sehr langen Zeitraum kühlte es dort ab, wodurch optimale Bedingungen zur Kristallbildung geschaffen wurden. Die einzelnen Minerale sind selbst mit bloßem Auge gut erkennbar.
Zusammensetzung
Granite sind reich an Quarz und Feldspaten sowie an dunklen Mineralen wie Glimmer. Die chemische und mineralogische Zusammensetzung von Granit entspricht dem vulkanischen Rhyoth. In der Regel tritt Granit massig auf und lässt sich durch horizontal sowie vertikal verlaufende Klüfte in Blöcke auseinandernehmen. Seltener kommt es vor, dass Granit in der Nähe der oberen Schicht der Intrusion entsteht.
Eigenschaften
Granit ist bekannt für sein breites Farbspektrum sowie für seine hohe Stabilität und Festigkeit. Je nach Mineralgehalt kommen Granite in nahezu allen Farben vor. Die Musterung ist kristallin, mittel- oder auch grobkörnig. Dank der guten Sichtbarkeit seiner Kristalle wirkt polierter Granit sehr edel. Aufgrund seines sehr hohen Quarzanteils weist Granit auf der Mohsschen Skala eine Härte von 6-8 auf und gilt damit als der härteste Naturstein. Die hohe Härte gewährleistet eine sehr gute Abrieb- und Wetterfestigkeit sowie Hitzebeständigkeit. Der Stein ist pflegeleicht und leicht polierbar, was seine Beliebtheit und seinen vielfältigen Einsatz erklärt.
Verwendung
Granit findet eine breite Anwendung im Bauwesen. Im Straßenbau wird er als Pflaster- und Bordsteine, Gehwegplatten oder als Schotter eingesetzt. Farbige Granite werden gern im Außenbereich von Bauten eingesetzt, beispielsweise zur dekorativen Aufmachung von Wegen. Ebenso werden sie als Rohstoff von Skulpturen verwendet sowie zur Fassaden-Verkleidung. Im Innenausbau werden Granite gern als Wandbekleidung und Bodenbelag eingesetzt. Aus Granit werden auch Tischplatten, Küchenarbeitsplatten und Fensterbänke gefertigt. Granitstein wird auch eingesetzt, um Bäder optisch und funktionell aufzuwerten. Nicht zuletzt findet er auch im Gartenbau Verwendung, beispielsweise als Brunnen oder Vogeltränke.
Orte der Vorkommen
Granite kommen überall auf der Erde vor. Im Gegensatz zu früher erfolgt heute die Gewinnung von Granit maschinell. Der Tagebau-Aufwand hängt davon ab, wie tief das Gestein im Boden liegt. Je nach Region weisen Granite unterschiedliche Farben auf, sodass Experten anhand der Zusammensetzung bzw. Färbung der Quarze erkennen können, aus welchem Land der Granit stammt.
Deutschland ist reich an Granitvorkommen. Zu den großen Abbaugebieten gehören der Oberpfälzer und der Bayerische Wald. Weitere Regionen Deutschlands mit Schwerpunkt Granitabbau sind das Erzgebirge sowie der Harz. Auch im Thüringer Wald wird seit Generationen dieser Naturstein gewonnen. Granitstein-Vorkommen finden sich auch im Odenwald und Schwarzwald. Das Massiv zwischen Frankfurt und Mannheim wird sehr ausgiebig ausgebeutet. Außerhalb von Europa wird Granitstein verstärkt in China, Brasilien und Südafrika abgebaut.
Verschiedene Hartgesteine kurz erklärt:
Basalt
Basalt entsteht durch die Abkühlung von Lava an der Erdoberfläche oder unter Wasser. Wenn Magma aus einem Vulkan ausfließt und mit der Luft oder dem Wasser in Kontakt kommt, kühlt es sich schnell ab und erstarrt zu Basalt.
Gabbro
Grobkörnig, äußerst robust und mit erstklassigen Gebrauchseigenschaften gehört der Gabbro zum magmatischen Gestein, das plutonischen Ursprung hat. Er entwickelt sich in einer Tiefe von ca. 5 Km im Inneren der Erde und ist der Diorit-Gabbro-Familie zuzuordnen.
Gneis
Der Gneis gehört zu den metamorphen Gesteinen, die eine gut sichtbare Paralleltextur aufweisen. In der Vergangenheit des 16. Jahrhunderts wurde das Gestein auch als Gneise oder Gneisto bezeichnet.
Granulit
Granulit ist ein metamorphes Gestein, das sich unter wasserarmen Verhältnissen in etwa 40 bis 50 km Erdkrusten-Tiefe unter sehr hohen Temperaturen und Drücken gebildet hat. Je nach Tiefe der Erdkruste liegt der Druck zwischen 5 und 15 mbar.
Migmatit
Migmatite, auch als metamorpher Stein bezeichnet, sind Umwandlungsgesteine, die sich aus bereits vorhandenen Gesteinskomplexen gebildet haben.
Pegmatit
Diese mineralhaltigen Gesteinsarten entstehen aus der erstarrenden Restschmelze aufsteigenden Magmas, weshalb die aus dem Griechischen abgeleitete Bezeichnung Pegmatit wörtlich übersetzt “erstarrter, festgesteckter Stein” bedeutet.
Quarzit
Quarzit ist ein Naturstein, der seinen Ursprung in einer Metamorphose verschiedener quarzhaltiger Gesteine besitzt. Das können zum Beispiel Sand- oder Hornstein sowie Kieselschiefer sein, die durch hohe Temperatur- und Druckverhältnisse für eine Aufschmelzung und Neukristallisierung des Ursprungsgesteins sorgen.
Sedimentite
Sedimentite sind die in der Natur wohl am häufigsten vorkommenden Gesteine. Dabei handelt es sich um sedimentäre-, Schicht- oder Absatzgesteine, die durch eine Sedimentation, das heißt eine Ablagerung, an der Erdoberfläche entstanden sind.
Sodalith
Sodalith ist ein Gestein der in die Klasse der Silikate und Germanate gehört und ist nicht sehr verbreitet. Die wenigen Vorkommen, weltweit rund 300, etwa in Afghanistan, der Antarktis oder Australien sind allerdings reich gefüllt mit diesem Gestein.
Syenit
Bei der Familie der Syenite handelt es sich um eine Gruppe magmatischer Tiefengesteine von mittel- bis grobkörniger Zusammensetzung, deren Gefüge dem des Granit ähnelt. Syenit kommt meist in verschiedenen Grautönen vor, von Hellgrau über Grünlichgrau oder Bräunlichgrau bis hin zu Dunkelgrau.
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