Marmor - kurz erklärt
Das kleine → Naturstein-Lexikon erklärt das Weichgestein Marmor
Marmor (vermutlich von marmairein “glänzen, schimmern”) ist ein Gestein, welches sich aus den Mineralien Dolomit, Aragonit und Calcit zusammensetzt. Es hat eine lange Geschichte und wird heute häufig für die Innenausstattung, zur künstlerischen Gestaltung, aber auch in der Pharmaindustrie verwendet. Marmor gilt als hochwertig und schwer abbaubar. Die unterschiedlichen Farben und Strukturen liegen am Abbaugebiet des Gesteins und je nach Ausprägung werden die Marmore an unterschiedlichen Einsatzorten verwendet.
Aufbau und Zusammensetzung
Marmore werden als solche bezeichnet, wenn ein Gestein aus mindestens der Hälfte Calcit, Aragonit oder Dolomit besteht. Calcit ist jedoch die vorherrschende Variante, während Aragonit und Dolomit eher selten zu finden sind. Marmore besitzen wenig Porenraum und sind frei von Fossilien. Sie lassen sich leicht durch ihre Reflektionseigenschaft identifizieren, da unbehandelter Marmor im Licht glitzert. Das Gestein kommt in sämtlichen Farben auf natürliche Weise vor und besitzt zusätzlich häufig die typische Marmorierung, die durch stoffliche Beimengung entsteht. Marmore sind durch einen starken Druck oder hohe Temperatur aus carbonatreichen Gesteinen entstanden. Eine andere Möglichkeit ist die Kontaktmetamorphose, bei der Magma nahe der Erdoberfläche abgekühlt ist und Marmor zurückgelassen hat.
Vorkommen
Das Gestein ist in vielen Regionen der Welt zu finden, wird aber in erster Linie dem Raum rund um das Mittelmeer zugeschrieben. Die bekanntesten Marmorbrüche befinden sich in Griechenland, der Türkei, Frankreich und vor allem Italien. Außerhalb Europas sind der Iran, China, Indien und Mosambik für ihre Marmorvorkommen bekannt. Die Marmore der einzelnen Abbaugebiete unterscheiden sich deutlich in Farbe, Struktur und Härte. Daher werden diese häufig im- und exportiert, da je nach Nutzung die jeweiligen Rohstoffe benötigt werden. Der wohl berühmteste Typ kommt aus der Toskana und wurde über Jahrhunderte für die Bildhauerei und den Gebäudebau genutzt. Dieser Carrara-Marmor ist strahlend weiß und wird in die ganze Welt exportiert.
Marmor aus Carrara
Das vermutlich weltweit größte Vorkommen für Marmor liegt im Gebiet der Toskana in Italien. Die Marmorsorten aus dieser Region werden als Carrara Marmor bezeichnet. Dieser Marmor steht für höchste Qualität und ist in einer Sortenvielfalt von über 50 Sorten erhältlich. Wir sind der kompetente Partner rund um diesen Marmor. Wir bieten Ihnen nahezu jedes Produkt, jede Leistung und ausgefallene Sonderwünsche aus Carrara Marmor.
Weißer Marmor ist seit Jahrhunderten begehrt
Seit Jahrhunderten gehört weißer Marmor zu einer der beliebtesten Gestaltungselemente im gehobenen Innenausbau. Kaum ein anderer Farbton bei Marmor setzt so dezent exklusive Akzente. Weißer Marmor kann je nach Anwendung den Farbton Kaltweiß oder Warmweiß aussenden und so Ihr gewünschtes Wohnambiente flankieren. Reinweißer Marmor ist in der Natur äußerst selten und dadurch im höheren Preissegment angesiedelt. Die beliebtesten weißen Marmorsorten sind unter anderem z. B. Thassos Marmor, Bianco Carrara, Arabescato, Calacatta, Statuario und Naxos. Oft wird weißer Marmor in Kombination mit schwarzem Marmor verlegt. So entsteht das beliebte Schachbrettmuster. Wobei das Schachbrettmuster in der heutigen Zeit auch oft in anderen Farbkonstellation verbaut wird.
Gewinnung
Der Abbau von Marmor ist eine schwierige Aufgabe, was sich von der Antike bis in die Moderne durchgezogen hat. Die Römer nutzten natürliche Spalten im Gestein, um dieses zu trennen. Später wurde dann mit Schwarzpulver gearbeitet, was jedoch noch immer eine schwache Methode war, da durch die Sprengung eine große Menge des Gesteins zerstört wurde. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Vorgehen des Zersägens angewandt, bei der umlaufende Stahlseile Blöcke in den Stein schnitten. Zu heutiger Zeit werden Diamanten als Schneidemittel benutzt. Dennoch ist die Arbeit beschwerlich, da Blöcke mit einem Gewicht von bis zu 30 Tonnen entstehen und diese mit LKWs aus engen Steinbrüchen abtransportiert werden müssen.
Verwendung
Die Nutzung von Marmor hat sich mit den Jahrhunderten stark verändert. Früher wurde das Gestein fast ausschließlich für die Bildhauerkunst und als Baustoff verwendet. Viele berühmte Skulpturen und Gebäude wie Michelangelos David oder die Akropolis in Athen bestehen aus Marmoren. Heute ist Marmor in verschiedenen Bereichen vom Innenausbau bis hin zur Pharmaindustrie vorzufinden. Häufig wird das Gestein als Verkleidung von Treppenhäusern oder als Fußbodenfliesen genutzt. Für den Außenbereich eignet sich Marmor nicht. Als feines Schleifmittel wird Marmorpulver der Zahnpasta zugemischt und dient bei der Erstellung von Tabletten für Allergiker oder einen besseren Knochenaufbau.
Verschiedene Weichgesteine kurz erklärt:
Kalkstein
Bei Kalkstein handelt es sich wissenschaftlich betrachtet um eine Gruppe an Gesteinen, die hauptsächlich aus Calciumcarbonat bestehen. Dabei handelt es sich im chemischen Sinne um ein Salz, das die chemische Bezeichnung CaCO3 trägt.
Onyxmarmor
Onyxmarmor zählt zu den Varianten des Süßwasserkalks (Kalksinters), die sich bevorzugt an warmen Quellen und unterirdischen Wasserläufen durch Ablagerungen bilden.
Serpentinit
Beim Serpentinit handelt es sich um eine Gruppe im System der kristallisierenden Silikat-Minerale. Der Name Serpentin stammt aus dem lateinischen Wort serpens und bedeutet “Schlange”. Der Grund hierfür ist die charakteristische, schlangenähnliche Zeichnung des Minerals.
Travertin
Die lateinische Bezeichnung für Travertin erinnert an die Herkunft des schon im alten Rom oft verbauten Steins. “Lapis tiburtinus” heißt übersetzt “Stein aus Tivoli”. Die Begriffe Travertin, Kalktuff und Kalksinter werden sowohl synonym, als auch zur Differenzierung unterschiedlicher Steinarten bezeichnet.
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