Travertin Lexikon: Entstehung, Porosität & Anwendung
Ein Naturstein mit südländischem Flair
Travertin ist ein Naturstein mit südländischem Flair, der seit der Antike als beliebtes Baumaterial dient und im Handel oft als Boden- und Terrassenplatte angefragt wird. Geologisch korrekt ist Travertin ein Kalksinter und wird daher als Süßwasserkalk zu den Kalksteinen gezählt.
Der Name Travertin leitet sich von der lateinischen Bezeichnung „Lapis tiburtinus“ („Stein aus Tivoli“) ab, was auf sein wichtigstes Vorkommen in der italienischen Region Latium (um Tivoli) hinweist. Travertin entsteht als sedimentäres Gestein durch das sogenannte Ausfällen von Calciumcarbonat (CaCO3) aus kalziumkarbonathaltigen Süßwasserquellen. Die langsame Ausfällung bildet einen oft hellen, gelblichen bis braunen Kalksinter mit der charakteristischen Schichtstruktur und einer Vielzahl von Hohlräumen und Poren.
Travertin kommt in verschiedenen Farben auf der Welt vor



Eigenschaften und Härte
Travertin weist eine mittlere Mohs-Härte von 3-4 auf, was ihn relativ weich und leicht bearbeitbar macht (ähnlich wie Kalkstein).
- Porosität: Die Hohlräume sind das Hauptmerkmal. Sie verleihen dem Stein eine geringere spezifische Dichte (er ist leichter) und eine gute Verdunstungsoberfläche.
- Beständigkeit: Als Kalkstein ist Travertin säureempfindlich und reagiert auf säurehaltige Substanzen wie Essig, Wein oder saure Reiniger mit Verätzungen.
- Oberfläche: Travertin lässt sich gut polieren und erreicht im Gegensatz zu Kalktuff eine höhere Festigkeit und eine klar erkennbare Schichtstruktur.
Anwendungssicherheit: Wichtige Hinweise für Travertin
Travertin wird traditionell häufig im Außenbereich eingesetzt. Dennoch handelt es sich um einen Kalkstein, was eine genaue Prüfung der Sorte und eine konsequente Pflege erfordert:
- Vorteil (Trocknungsverhalten): Aufgrund seiner Porosität kann Travertin aufgenommenes Wasser schnell wieder verdunsten. Diese Eigenschaft macht ihn historisch ideal für Thermalanlagen und modernen Sanitärbereich sowie als leicht trocken zu haltendes Fundamentmaterial.
- Frost und Witterung: Die Frostbeständigkeit ist nicht bei allen Sorten garantiert. MWK Natursteinhandel empfiehlt für den Außenbereich (z. B. Terrassenplatten) nur Travertinsorten mit einer nachgewiesenen hohen Dichte und klarer Eignung.
- Imprägnierung: Da Travertin porös und wenig schmutzabweisend ist, ist eine professionelle Imprägnierung im Innen- und Außenbereich (Terrassen) ratsam, um Flecken und Verunreinigungen vorzubeugen.
- Verwendung in der Antike: Schon im Alten Rom wurde Travertin aufgrund seiner Eigenschaften für leicht trocken zu haltende Fundamentmauern (z. B. Säulen des Petersplatzes) genutzt.
Travertin in der Architektur und Gestaltung



Moderne Verwendung
Heute wird Travertin aufgrund seines mediterranen Flairs für dekorative und funktionale Natursteinoberflächen verwendet:
- Außenbereich: Geeignet für Terrassenplatten und Gartenwege, sofern es sich um dichte und frostbeständige Sorten handelt.
- Innenbereich: Boden- und Wandbeläge, Bäder, Fensterbänke, insbesondere dort, wo eine schnell trocknende Oberfläche gewünscht ist.
- Historisches Bauen: Traditionelles Hauptbaumaterial in Regionen mit großen Vorkommen (historische Stadtmauern, Kirchen).
Pflege
Um die Schönheit des Travertins zu erhalten, dürfen keine säurehaltigen oder aggressiven Reiniger verwendet werden, da diese das Kalziumkarbonat angreifen. Regelmäßiges Reinigen mit pH-neutralen Mitteln und die konsequente Nach-Imprägnierung sind essenziell.
Verschiedene Weichgesteine kurz erklärt:
Kalkstein
Bei Kalkstein handelt es sich wissenschaftlich betrachtet um eine Gruppe von Gesteinen, die hauptsächlich aus Calciumcarbonat bestehen. Dabei handelt es sich im chemischen Sinne um ein Salz, das die chemische Bezeichnung CaCO₃ trägt.
Onyx
Onyx zählt zu den Varianten des Süßwasserkalks (Kalksinters), die sich bevorzugt an warmen Quellen und unterirdischen Wasserläufen durch Ablagerungen bilden.
Serpentinit
Ein grünes, metamorphes Gestein, das durch seine charakteristische marmorierte Struktur und hohe Beständigkeit besticht, wird häufig in der Architektur und Kunst verwendet.
Travertin
Die lateinische Bezeichnung für Travertin erinnert an die Herkunft des schon im alten Rom oft verbauten Steins. „Lapis tiburtinus“ heißt übersetzt „Stein aus Tivoli“. Die Begriffe Travertin, Kalktuff und Kalksinter werden sowohl synonym, als auch zur Differenzierung unterschiedlicher Steinarten verwendet.
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